Die Urheberrechtsreform braucht eure Hilfe!

Liebe Mitglieder!

Die Urheberrechtsreform braucht EURE Hilfe! Zurzeit geht es da draußen ab. Befürworter_innen und Gegner_innen liefern sich medial wirksame Gefechte. Doch, Karten auf den Tisch: ES GEHT UM EURE ZUKUNFT! Als Sprachrohr für die Musiker_innen und Musikschaffenden in Hamburg ist RockCity Hamburg über diese Entwicklung besorgt, denn die Angriffe auf die Vielfalt der europäischen Kulturlandschaft sind bedrohlich. Die faire Vergütung durch YouTube für Künstler_innen, Produzent_innen und Verwerter_innen, auf die wir seit Jahren hinarbeiten, steht jetzt auf Messers Schneide! Mehr Infos: www.vut.de

Voraussichtlich zu Ende März steht die Entscheidung zur Reform des Urheberrechts auf EU Ebene an. In einem über mehrere Jahre andauernden Prozess wurde eine Richtlinie entwickelt, mit dem Anliegen, das Urheberrecht an die Anforderungen digitaler Verbreitung von Werken anzupassen. Und obwohl sie schon von so vielen Instanzen befürwortet wurde, droht sie nun zu kippen. Wir alle haben deshalb große Sorge, dass die haufenweise geäußerten erheblichen Proteste und Shitstürme aus dem netzaffinen Lager sowie von Nutzer_innen nun in Hinblick auf die bevorstehende Europawahl Politiker_innen so beeinflussen wird, dass sie sich gegen die Verbesserung der Situation für Kreativschaffende stimmen werden.

Es ist richtig, Teile der Musikindustrie haben im Prozess eine große Rolle gespielt, mit ihrem Anliegen, dass die großen digitalen Plattformen (z.B: Youtube) ihre Gewinne angemessen mit Musiker_innen und Produzent_innen von Inhalten teilen. Doch während die großen Plattformen sich gegen entsprechende Verpflichtungen wehren, argumentieren zivilgesellschaftliche und akademische Gruppen für den Wert des „User Generated Content“ (also Musik), der durch Haftungsbedenken der Plattformen womöglich in Zukunft stark gefiltert werden würde (Stichwort „Uploadfilter“). Korrekt ist: die Richtlinie verbessert die Rahmenbedingungen für alle Medien- und Kreativschaffenden sowie ihre Partner_innen, Produzent_innen und Verwerter_innen: Sie enthält die vom EU-Parlament geforderte Beteiligung der Journalist_innen an dem für Presseverlage essentiellen Leistungsschutzrecht, sie ermöglicht wieder eine Beteiligung von Verlagen an den Ausschüttungen der Verwertungsgesellschaften und sie stärkt insgesamt die Position von Kreativ- und Medienschaffenden. Viele seit Jahren offene Fragen werden endlich rechtssicher ausgestaltet. Was genau drinsteht findet ihr wunderbar aufbereitet beim VUT hier: https://bit.ly/2FajcqQ

Der VUT schreibt richtig: „YouTube hat mit dem gezielten Aufwiegeln seiner Nutzer_innen massiv Stimmung gegen die Reform gemacht. Einfache Phrasen wie „Uploadfilter“ oder „Angriff auf die Meinungsfreiheit“ bestimmen das Framing der öffentlichen Debatte. Sie sollen allen voran Angst schüren und machen eine sachliche Auseinandersetzung oft unmöglich. Für den 23. März sind europaweit Demonstrationen gegen die Richtlinie geplant. Aufgerufen haben viele YouTuber_innen, Netzaktivist_innen und diejenigen, denen die Rechte der Urheber_innen innen weniger am Herzen liegen als das freie Posten eurer Inhalte. Außerdem wurde eine Kampagne nach amerikanischem Vorbild aufgesetzt, die den Mitgliedern des Europäischen Parlaments unter dem Titel „Pledgedroht, sie in der kommenden Europawahl nicht zu wählen, wenn sie für die Reform abstimmen. Besonders deutsche Abgeordnete sind dadurch verunsichert worden!“ Zum Appell geht’s hier: https://bit.ly/2ChzFYn

RockCity stimmt zu: Wir müssen die Befürworter_innen massiv stärken! Es ist unsere vorerst letzte Chance, das Urheberrecht an das digitale Zeitalter anzupassen! Denn: Stimmen sie dagegen, wäre die jahrelange Arbeit an fairen Bedingungen für EUCH Kreative für die Mülltonne. Plattformen wie YouTube erhielten dann einen Freifahrtschein, weiterhin Gewinne auf EURE Kosten einzusacken und EUCH nur nach eigenem Gutdünken an den Einnahmen zu beteiligen.

ARTIKEL 13
Alles schön und gut, aber IHR habt Bedenken wegen Artikel 13? Dann macht Euch schlau beim VUT!

Der VUT schreibt richtig: „Scheitert die Reform, habt IHR nicht nur weiterhin einen massiven Nachteil, sondern sendet dies auch ein besorgniserregendes Signal: Wer macht eigentlich Politik in Europa? Die europäischen Institutionen oder Google?

Das ist also EURE vorerst letzte Chance: Die Reform braucht JETZT EURE Hilfe! Seid laut! Nutzt soziale Medien! Bildet Banden! Legt los!

Anleitung vom VUT:

1. „Yes 2 Copyright“-Schild selbst basteln und ein Selfie von euch damit machen.

2. Postet das Foto mit dem Hashtag #EuropeForCreators und #Yes2copyright.

Mögliche Nachrichten für einen Post (mit oder ohne Foto):

Hi, ich bin [Name]. Bitte stimmen Sie für die angemessene Bezahlung von Musiker_innen. Bitte unterstützen Sie europäische Kreativschaffende. #EuropeForCreators #Yes2Copyright

Hi, ich bin [Name]. Ich brauche Plattformen, die mir ein Mitspracherecht geben. Ich bitte alle Europa-Parlamentarier_innen darum für die Reform des Urheberrechts zu stimmen! #Yes2Copyright #EuropeForCreators 

Sehr geehrtes Europäisches Parlament, ich bin [Name]. Als europäische_r Künstler_in zähle ich darauf, dass Sie #Yes2copyright wählen. Bitte stimmen Sie dafür, dass Kreative und Künstler_innen für ihre Werke angemessen vergütet werden! #EuropeForCreators

3. Verwendet die Hashtags #EuropeForCreators und #Yes2Copyright.

4. Wenn möglich, markiert die deutschen EU-Abgeordneten in euren Beiträgen. Eine Liste mit ihren Twitter-Nutzernamen findet ihr hier. (Wenn die vielen Markierungen nicht in einen Tweet passen, nutzt nach dem Absenden des Tweets die „Antworten“-Funktion unter dem Tweet und fügt die Markierungen in die Antwort ein, so wird den Abgeordneten der Tweet ebenfalls angezeigt.)

Danke für eure Hilfe!
Das RockCity Team